Die Baureihe 01.10 erhielt wie die Baureihe 01 einen Barrenrahmen mit einer Wangenstärke von 100 Millimetern, im Bereich des Schleppradsatzes auf 40 Millimeter reduziert.
Das führende Drehgestell wurde, wie bei der Baureihe 01, um 70 Millimeter seitlich verschiebbar ausgeführt. Die Kuppelradsätze wurden fest im Rahmen gelagert und die Spurkränze des zweiten Kuppelradsatzes um 15 Millimeter verringert. Der nachlaufende Laufradsatz wurde als Adamsachse mit 80 Millimeter seitlicher Verschiebbarkeit ausgeführt.
Wissenswertes |
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Die Baureihe 01.10 gehört zur Bauart 2'C 1' h3. Sie verfügt über 2 aufeinanderfolgende, in einem Drehgestell vereinigte, vom Hauptrahmen unabhängige Laufachsen, sowie 1 vom Hauptrahmen unabhängige Laufachse. Die Dampfart ist Heißdampf und die Maschinen besitzen 2 bzw. 3 Zylinder. Wissenswertes |
Bei dem Dreizylinder-Heißdampf-Triebwerk mit einfacher Dampfdehnung wurde ein Zweichsantrieb ausgeführt. Die beiden äußeren Zylinder wirken auf de nzweiten Kuppelradsatz und der schräg angeordnete mittlere Zylinder auf die Kopfwelle des ersten Kuppelradsatzes. Alle Zylinder bekamen eine gesonderte Heusinger-Steuerung.
Bei der Ursprungsausführung wurden Druckausgleichsschieber der Bauart Nicolai verbaut. Beider DB erfolgte die Umrüstung auf die Bauart Müller. Weiter rüstete die DB die Maschinen mit rollen- statt gleitgelagerten Treib- und Kuppelstangen aus.
Der Ursprungskessel war aus St 47 K in Nietkosntruktion, mit geschweißter Feuerbüchse aus IZ-II-Stahl gerfertigt. Eine Dampfstrahlpumpe und eine Verbundspeisepumpe mit Oberflächenvowärmer, war als Speiseeinrichtung vorgesehen.
Die in den 1950er Jahren verbauten Hochleistungskessel mit Verbrennungskammer wurden aus St 34 hergestellt. Der Stehkessel und die Langkesselwände aus H I A und die Feuerbüchse aus der Stahlsorte IZ II. Eine nichtsaugende Dampfstrahlpumpe und eine Kolbenspeisepumpe mit Mischvorwärmer der Bauart Heinl, wurde als Kesselspeisung montiert. Bei den neu bekesselten Baureihe 01.10 kam wieder ein Nassdampfregler der Bauart Wagner zum Einsatz.
Die Baureihe 01.10 konnte weine Wagenzugmasse von 1000 Tonnen in der ebene mit 100 km/h und auf einer Steigung von sieben Promille mit 30 km/h befördern. Ein 440 Tonnen schwerer Zug konnte auf einer Steigung von vier Promille mit 100 km/h befördert werden. Auf ebenen Strecken konnten 660 Tonnen mit 120 km/h gefahren werden.
Verbleib der Baureihe 01.10
01 1056 befindet sich im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein, als Leihgabe vom DB Museum Nürnberg. Weitere Informationen zur Dampflok BR 01 1056, erhalten Sie auf der Website des Trägerverein des Eisenbahnmuseums Darmstadt-Kranichstein, Museumsbahn e. V.
01 1061 ist seit 1975 im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg abgestellt.
01 1063 steht seit 1977 als Denkmallokomotive auf de mVorplatz des Braunschweiger Hauptbahnhofs.
01 1066 gehört den Ulmer Eisenbahnfreunden. Betreut und gefahren wird diese von der Sektion Historischer Dampfschnellzug. Untergestelt ist sie im Süddeutschen Eisenbahnmuseum Heilbronn. Die 01 1066 ist wegen Fristablauf nicht betriebsfähig.
01 1075 ist betriebsfähig und befindet sich bei der Sttom Stichting Nederland in Rotterdam. Sie hat eine Zulassung auf dem Netz der DB Ag und der NL Eisenbahn.
Sie wird in Deutschland und den Niederlanden vor historischen Sonderzügen eingesetzt.
01 1081 wird als Museumsexponat im Bahnpark Augsburg aufgearbeitet.
01 1082 steht im Deutschen Technikmuseum in Berlin
01 1100 wurde im Oktober 2018 in die Außenstelle des VM Nürnberg in Koblenz umbeheimtet und ist wieder öffentlich zugänglich. Durch die Insolvenz des Oberhausener vereins war eine finaziell aufwendige Wiederinbetriebnahme gescheitert.
01 1102 ist im Besitz der Stiftung der Familie Klings. Ab 1995 wurde die 01 1102 von Dampflokwerk Meiningen wieder vollständig aufgearbeitet und am 06. März 1996 wieder in Dienst gestellt. Die Lok verfügt über eine Stromlinienverkleidung, wie sie 1939 bei der Ursprungsausführung verbaut wurden. Abweichend von der schwarz-roten Farbgebung wurde 01 1102 stahlblau-rot lackiert. Derzeit ist die Lok auf Grund eines Unfalls im Dezember 2004 nicht betriebsfähig.
01 1104 war von 1975 bis 1996 in Steamtown Carnforth in England ausgestellt. Sie wurde dann ins Eisenbahnmuseum Nördlingen überführt und später gelangte sie zum SEH. Die Lok befidet sich seit 2010 in Aufbearbeitung. Sie wird durch die Faszination Dampf e.V. in Kooperation mit der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt in Crailsheim betrieben. Im Sommer 2015 wurde 01 1104 nach Krefeld in die Eisenbahnwerkstätten GmbH zur finalen Fertigstellung überführt. Die ursprünglich für September 2018 angestrebte Wiederinbetriebnahme musste im Juni 2018 wegen unerwartet hohen Instandsetzungsmehraufwand des Tenders und anderer Teile der Lok in das Jahr 2020 verschoben werden.