Die von der Deutschen Bahn unter der Bezeichnung Baureihe 23 erworbenen Loks gehören zur zahlenmäßig größten Dampflokserie der DB. Mit den bereits vor dem Zweiten Weltkrieg im Auftrag der Deutschen Reichsbahn produzierten Dampfloks derselben Bezeichnung bestand jedoch, außer in der Achsfolge, keine weitere Verbindung. Die erste Bauserie (23 001 – 015) entstand zwischen 1950 und 1951. Die Loks dieser Baureihe waren bei der DB bis Ende 1975 im Einsatz. Die letzte Lok der Baureihe 23 mit der Seriennummer 23 105 befindet sich im in der Stadt Heilbronn gelegenen Süddeutschen Eisenbahnmuseum. An der Herstellung der Dampflok BR 23 waren die in Kassel ansässige Henschel-Werke GmbH, Krupp Essen sowie die A. Jung Lokomotivfabrik in Jungenthal bei Kirchen/Sieg und die Maschinenfabrik Eßlingen beteiligt.

Details zur Dampflok BR 23


Hersteller: Henschel, Krupp,
Jung, ME
Gesamtlänge: 21.325 mm
Nummerierung: diverse
Gewicht: 82,8t
Baujahre: 1950-1959
Höchst-
geschwindigkeit:
110km/h vorwärts
85 km/h rückwärts
Ausmusterung: bis 1976
Brennstoff-
vorrat:
8,0t Steinkohle
Wasservorrat: 31.0 m³
Anzahl: 105
Leistung: 1325 kW (1785 PS)
Kessel-
überdruck:
16 bar
Zugheizung:Dampf
Wissenswertes
Die Dampflok BR 23 gehört zur Bauart 1'C 1' h2. Sie verfügt über 1 vom Hauptrahmen unabhängige Laufachse, drei vom Hauptrahmen unabhängige, gekuppelte, Treibachsen, die in einem Drehgestell laufen, sowie 1 im Hauptrahmen gelagerte Laufachse. Die Dampfart ist Heißdampf und die Lok besitzt 2 Zylinder.

Mehr Wissenswertes

Wo wurde die Dampflok BR 23 eingesetzt und welche Besonderheiten gab es?

Die Loks der Baureihe 23 wurden jeweils als „Dampflokomotive für den schweren Personenzugdienst“ konzipiert. Bei der Konstruktion der zu dieser Baureihe gehörenden Loks zeigte man sich neuen Wegen aufgeschlossen. Im Lauf der Zeit wurden immer wieder Details verändert.Sie verfügten beispielsweise ab der Version 23 053 über ein rundum geschlossenes Führerhaus, Dampfbläser zur Säuberung der Heizflächen und über eine zentrale Schmierung für schwer erreichbare Laufwerkteile. Über die Jahre war es auch immer wieder zu Umbauten der Kesselausrüstung gekommen. Bis zur Versionsnummer 23 025 wurde jede Dampflok der Baureihe 23 ab Werk mit einem Tender ausgeliefert, der über keine eingepolterten Trittstufen für den Wasserkasten verfügte. Mitunter gab es nicht einmal Stufen für den Kohlekasten, der jedoch meist mit zwei, in Einzelfällen auch mit drei Stufen produziert wurde. Das Leergewicht der Dampflok Baureihe 23 betrug 74,6 Tonnen. Sie konnte einen Wasservorrat von maximal 31m³ und einen Vorrat an Kohlen bis zu einem Gesamtgewicht von 8t mit sich führen. Mit einer indizierten Leistung von 1785PS brachte es die Dampflok BR 23 auf eine Zugkraft von 14.600kp und eine Höchstgeschwindigkeit von 110km/h (vorwärts) bzw. 85km/h rückwärts.