Diesellok BR 119, auch unter dem Spitznamen U-Boot bekannt

BR 119 - die Großdiesellok aus Rumänien

Die Diesellok BR 119 wurde von 1976 bis 1985 in der rumänischen Lokomotivfabrik „23.August“ für die Deutsche Reichsbahn gefertigt. Sie war eine Weiterentwicklung der überaus erfolgreichen Baureihe 118. Das Konzept wurde im Wesentlichen von dieser übernommen. Notwendige Veränderungen ergaben sich aus den Beschlüssen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe, die vorsahen, dass in der DDR Dieselloks mit mehr als 1.500 PS nicht mehr gebaut werden durften. Zugleich meldete die Deutsche Reichsbahn aber Ende der 1970er-Jahre Bedarf an Lokomotiven an, die eine Leistung von mehr als 2.000 PS auf die Schienen brachten. In Rumänien fand sich schließlich das oben genannte Werk, welches die Bauteile aus verschiedenen Ländern zu einer Diesellok BR 119 zusammenfügte.

Selbst die BRD hatte ihren Anteil an der neuen Lokomotive. Aufgrund von Koordinierungsschwierigkeiten betreffend die Lieferung von geeigneten Motoren aus DDR-Produktion wurden kurzerhand Motoren des westdeutschen Herstellers MTU Friedrichshafen eingebaut. Somit wurde die Baureihe 119 ein länderübergreifendes Erfolgsprojekt, das bis 2006 im Einsatz war.

Details zur Diesellok BR 119

Hersteller: Lokomotivfabrik "23. August" Bukarest
Gesamtlänge: 19500 mm
Höhe:4590 mm
Nummerierung: DR 119 001–200
DR/DB 219 003–200
DB 229 …
Gewicht: 99 / 110 t
Baujahre: 1976 - 1985
Höchst-
geschwindigkeit:
120 km/h / 140 km/h
Ausmusterung: bis 2006
Brennstoff-
vorrat:
4000 l Diesel
Anzugskraft: 220 - 270 kN
Anzahl: 200
Leistung: 2 × 900 kW / 1100 kW, 2x 1380 / 2x 1500 kW
Leistungs-
übertdagung:
hydrodynamisch
Motorentyp: DB M 820 SR
12KVD21-AL4
12KVD21-AL5
Zugheizung: elektrisch, 1000 V ~
Bremse:mehrlösige Druckluftbremse KE-GPR
m.Z. mit DAKO-Führer-
und Zusatzbremsventilen
Achsformel:C'C'
Wissenswertes
Die Diesellok BR 119 gehört zum Bautyp C'C'. Der Bautyp C'C' verfügt über zwei antriebsmäßig miteinander gekuppelte Drehgestelle mit je drei miteinander gekuppelten Radsätzen.

Mehr Wissenswertes

Die Geschichte der Diesellok BR 119 seit der Wiedervereinigung

Die Baureihe 119 umfasste genau 200 Lokomotiven und obwohl es von Anfang an immer wieder Probleme gab, setzte sich das Modell auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands bundesweit durch. Ab 1993 fuhr es bei der Deutschen Bahn AG unter der Baureihenbezeichnung 219. Mitte 2000 waren von den einst gebauten 200 Exemplaren noch etwa 150 erhalten. Die Meisten von ihnen wurden bis 2004 verschrottet. In der Gegenwart sind von der BR 119 sechs Exemplare in Museen zu sehen.

Im Güterzugverkehr von Bulgarien und Rumänien fuhren weitere 12 Stück bis 2012. Aus der Baureihe 229 waren im Frühjahr 2013 die Modelle 229 120 und 181 nach einer Umlackierung weiter in Betrieb. Als Museumslok und nicht mehr betriebsfähig kann 229 100 in Thüringen besichtigt werden. Im DBAG-Museum ist in den Farben der Deutschen Reichsbahn Nummer 158 – 4 der Diesellok BR 119 als fahrtüchtige Traditionslokomotive zu sehen.