E-Lok BR 250 (DB BR 155) - Die Lok für schwere Güterzüge

E-Lok BR 250 - E-Lok mit starker Zugkraft

Aufgrund des erhöhten Bedarfs an zugstarken Lokomotiven in der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg begann man Anfang der 70er Jahre mit der Suche nach einer innovativen Elektrolok, die den Anforderungen des steigenden Güterverkehrs gerecht wurde. Es mangelte insbesondere an zugkräftigen Lokomotiven, für die das Anfahren mit schweren Lasten kein Problem darstellte und die gleichzeitig höhere Geschwindigkeiten von ca. 120 km/h erreichen und halten konnten. Mit der Entwicklung der BR 250 kam der Hersteller Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hans Beimler Hennigsdorf diesem Bedarf nach.

Ein Exemplar eines der 1974 fertiggestellten Prototypen der E-Lok BR 250 kann heute noch im Museum der Deutschen Bahn in Halle an der Saale besichtigt werden. Im Jahr 1977 ging die Baureihe 250 dann schließlich in Serie und wurde in den kommenden sieben Jahren 270 mal produziert. Der „Strom Container“, wie die E-Lok Baureihe 250 aufgrund ihrer container-ähnlichen Kastenform genannt wurde, erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h, hatte eine Dauerzugkraft von 196 kN und erfüllte somit die steigenden Anforderungen im Güterverkehr.

Details zur E-Lok BR 250

Hersteller: LEW-Hennigsdorf
Gesamtlänge: 19.600 mm
Nummerierung: 250 001–273
155 001–273
Gewicht: 123 t
Baujahre: 1974, 1977–1984
Ausmusterung: bis 2019 (bei der DB)
Höchst-
geschwindigkeit:
125 km/h
Antrieb:Kegelringfederantrieb,
vollständig abgefedert
Fahrmotoren: 4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz
Anzahl: 273
Leistung:5100 kW bei 107 km/h
Anfahrzugkraft: 480 kN
Zugsicherung:Sifa, PZB, LZB
Bremse:Druckluftbremse,
elektrische Bremse
(KE-GPR-EmZ)
Achsformel: Co'Co'
Wissenswertes
Die E-Lok BR 250 gehört zu den Loks mit der Achsformel Co'Co'. Bei der Achsformel Co'Co' wurden und werden je drei einzeln angetriebene Achsen in zwei verschiedenen Rahmendrehgestellen verwendet.

Mehr Wissenswertes

Verbleib der E-Lok BR 250

Im Laufe der Zeit, insbesondere durch die Wiedervereinigung von DDR und BRD, verlagerte sich der Transport von schweren Gütern jedoch zunehmend von der Schiene auf die Straße. Die zugstarke E-Lok BR 250 wurde somit im ostdeutschen Güterzugverkehr überflüssig. Einige Lokomotiven fanden Anschluss bei der Deutschen Bundesbahn und wurden fortan unter der DB-Baureihenbezeichnung 155 geführt, aber auch die Schweiz war dankbarer Abnehmer der zuverlässigen E-Lok BR 250. Auch heute ist die Lokomotive noch in deutschen Bahnhöfen zu finden. Zwar erschwert sich die Wartung der E-Lok BR 250 zunehmend durch einen Mangel von brauchbaren Ersatzteilen, die Deutsche Bahn hat sich zur Freude der Liebhaber der BR 250 jedoch dafür entschieden die traditionsreiche Lokomotive vorerst im Bestand zu halten.